Die aktuelle Seite wurde 93919 mal besucht.
Besucher heute: 11
Zugriffe auf alle Seiten: 8722871
Server-Zeit: 16:51 21.11.2024
|
Wie man Tastaturen repariert...
Bei vielen alten Tastaturen tritt früher oder später das Problem auf, daß die eine oder andere Taste nicht mehr reagiert. Ich hatte mit diesem Problem bereits vor ein paar Jahren bei Amiga-Tastaturen zu kämpfen. Der Neuerwerb einer solchen speziellen Tastatur ist oft jedoch nicht mehr möglich oder zu teuer. Aus diesem Grund sollte man die Reparatur in Erwägung ziehen.
Die meisten Tastaturen arbeiten nach einem einfachen Prinzip: Mit jeder Taste ist ein leitfähiger Gummikontakt verbunden, welcher bei Tastenbetätigung einen Kontakt auf der Hauptplatine der Tastatur schließt. Dieses Signal wird vom Tastaturcontroller verarbeitet und in Form eines Tastencodes an den Computer geschickt.
Bei derartigen Tastaturen tritt im Laufe der Jahre eine Abnutzung der leitfähigen Beschichtung des Kontaktgummis bzw. der Platine ein. Es ist durchaus ebenfalls möglich, daß eine Korrosion dieser Beschichtung mit dem Luftsauerstoff stattfindet. In beiden Fällen ist eine Erneuerung der Beschichtung notwendig.
Die hier beschriebene Reparaturmethode funktioniert bei allen Arten von Tastaturen, die auf diesem Prinzip funktionieren. Insbesondere auch Fernbedienungen von HiFi-Geräten können so hervorragend wieder instand gesetzt werden!
(Anklicken für größeres Bild)
|
|
Eine Reparaturmethode, die sich bei mir seit vielen Jahren bewährt hat, ist die Erneuerung der leitfähigen Beschichtungen mit Graphitspray. Ich verwende hierfür das Spray Graphit 33 der Firma CRC Industries - Kontakt-Chemie.
Dieses Spray erzeugt beim direkten Besprühen eine sehr gleichmäßige Graphitschicht von hervorragender Qualität. Leider ist das Besprühen der Kontakte bei der Reparatur einer Tastatur nicht möglich; die Tastatur würde zerstört werden, da sämtliche elektrischen Kontakte kurzgeschlossen würden!
|
(Anklicken für größeres Bild)
|
|
Aus diesem Grund muß eine kleine Menge des Sprays zuerst in ein Behältnis gegeben werden und anschließend mit einem Hilfsmittel auf die Kontaktflächen aufgebracht werden. Hierfür hat sich ein sehr kleiner Schraubenzieher als gute Hilfe erwiesen.
Bevor das flüssige Graphit auf die Kontakte gebracht wird, muß die Tastatur demontiert und gereinigt werden. An dieser Stelle können evtl. auch die Tastenkappen abgezogen werden und in einem heißen Wasserbad mit Reinigungsmittel vor Schmutz gereinigt werden. Insbesondere aber sind die Kontaktflächen auf der Platine mit einem trockenen Tuch zu reinigen.
|
Beim Auftragen des flüssigen Graphits muß sorgfältig gearbeitet werden!! Selbst dünne Graphitschichten sind gut leitfähig und können zu einer dauerhaften Fehlfunktion der Tastatur führen! Keinesfalls dürfen Kontakte auf der Platine überbrückt werden!
Sollte beim Auftragen des Graphits ein Problem aufgetreten sein, muß das falsch aufgebrachte Graphit sorgfältig durch Abkratzen und Abwischen wieder entfernt werden.
|
(Anklicken für größeres Bild)
|
|
Zu berücksichtigen ist, daß das flüssige Graphit sehr schnell eintrocknet. Daher sollte zügig gearbeitet und eine zu dicke Beschichtung vermieden werden!
Das Graphit muß ebenfalls auf die Kontaktgummis aufgebracht werden. Dieser Vorgang ist relativ unproblematisch; die Kontaktgummis sollten in voller Länge mit Graphit bestrichen werden.
|
(Anklicken für größeres Bild)
|
|
Nachdem alle Graphitschichten eingetrocknet sind, kann die Tastatur wieder vorläufig für einen ersten Funktionstest zusammengesetzt werden. In manchen Fällen arbeiten wenige Kontakte noch nicht völlig einwandfrei; hier muß gegebenenfalls nochmals nachgebessert werden.
Zur Haltbarkeit der auf diese Weise aufgebrachten Beschichtungen kann ich klare Aussagen machen: Meine so reparierte Tastatur meines Amiga 3000, welcher intensiv für Entwicklungsarbeiten benutzt wird, funktioniert seit über 5 Jahren einwandfrei!
Auch alle anderen Tastaturen (etwa 5-6), die ich mit der beschriebenen Methode aufgefrischt habe, funktionieren bereits seit mehreren Jahren problemlos!
Bei sehr teuren oder sehr seltenen Tastaturen ist eine derartige Reparatur zwar relativ zeitaufwendig, jedoch in jedem Falle rentabel!
Hinweis: Ich bin nicht verantwortlich für etwaige Schäden, die durch diesen Tipp verursacht werden!
|
|