http://www.qdev.de/?forcelang=de&location=qbox/cpuboard


Das erste funktionierende CPU-Board!
24.02.1999

CF5206e Tray

Vor zwei Wochen traf meine Bestellung von drei ColdFire XCF5206e/54MHz ein.
Die CPUs waren wirklich günstig: ungefähr 15 € war der Preis, für den ich sie bestellte!
Nun ist meine nächste Arbeit, ein erstes Prototypen-Board zu entwickeln, um einen Anfang zu machen.
Letzte Woche begann mein Bruder Christian, das Layout für den 5206e per hand zu zeichnen. Der Grund hierfür ist, daß meine Layout Software "Ranger2" nicht in der Lage ist, den kleinen Pin-Abstand (0.65mm) des 5206e zu routen. Diese Aufgabe war nicht leicht, weil das Layout verschiedene Rastergrößen zusammen in einer Zeichnung benötigt (0.65mm / 1/10inch). Um das Problem zu lösen, schrieb ich ein kleines Programm, welches verschiedene Rastergrößen als Linien-Grafik erzeugt. Der Vorteil ist, daß sich dabei nicht der durchschnittliche Fehler mit der Anzahl von Pins multipliziert. Übrigens: das Zeichenprogramm war DPaintIV!



sauberes CF5206e Layout Das handgezeichnete Layout wurde mit einem hochauflösendem Tintenstrahldrucker (HP DeskJet 890C) auf eine InkJet-Folie gedruckt und als Maske für den Foto-Prozess des fotopositiv beschichteten Platinenmaterials benutzt. Nach dem Entwickeln der fotopositiven Oberfläche sah das Board wie im Bild auf der linken Seite aus.



CF5206e Ätzbad Das entwickelte Board wurde nun in Säure gegeben, welche das nicht benötigte Kupfer vom Board ätzte. Das übriggebliebene Kupfer sind die Signal- und Stromversorgungs-Leitungen, die für dieses CPU-Board benötigt werden. Das Foto auf der linken Seite verdeutlicht diesen Vorgang. Sie können erkennen, daß die linke Seite des Boards bereits eine sgute Linien-Struktur zeigt. Die hellen Teile sind noch immer Kupfer und die dunklen/transparenten Teile sind die blanke Epoxid-Platine.



CF5206e blanke Platine Dieses Foto ist ein Bild des fertigen, ungebohrten Boards. Die Leitungs-Farbe ist silber-weiß, weil ich es für ein paar Stunden in ein Bad mit Glanzzinn gegeben habe, um das blanke Kupfer vor Oxidation zu schützen.



CF5206e erster Lauf Ja! Und dieses Bild ist ein Foto des gelöteten und fertiggestellten Boards! Sie sehen auch eine Menge "fliegende Widerstände" in der Luft, das kommt daher, weil ich das Board völlig ohne Peripherie getestet habe! Das ist möglich, weil der ColdFire einen 8kB on-chip RAM besitzt und kontrolle über ein Debug-Kabel ermöglicht. Dieses BDM-Kabel ist verbunden (das Flachbandkabel auf der linken Seite) und erlaubt mir die einzelne CPU zu konfigurieren und Programme darauf ablaufen zu lassen!

Nun, dieses CPU-Board alleine macht nicht viel Sinn. Die Idee hinter diesem Board ist es, den fein bedrahteten 5206e auf einem einfach anschließbaren Board zu haben. Das ist der "5206e Adapter V1.0". Die nächste Aufgabe für mich ist, das Motherboard für das CPU-Board zu entwickeln, welches über PS/2-RAM, einen GoldCap-gepufferten SRAM (besser als FlashROM!) und ein I/O-Interface in Form einer einfachen aber schnellen Netzwerkverbindung zum Amiga über Parallelport verfügt. Ich werde möglicherweise auch Festplatten-Untersützung in Form eines stupiden IDE-Interfaces hinzufügen (später werde ich natürlich meinen SCSI-Controller dazuhängen). Sobald ich diese Entwicklungsstufe abgeschlossen habe, besitze ich die Basis für weitere Software-Entwicklungen. Für die nächste Zeit wird dieser Computer möglicherweise nur ANSI-Grafik unterstützen, aber das ist genug (denken Sie nur an Linux...), um ein komplettes OS und den Rest des Systems zu entwickeln... :)
Dies ist die Druckansicht. Zurück zur Normalansicht